Ich will nicht, dass mein Stromversorger in mein Haus schaut.

Es ist eine Binsenweisheit, dass die Energiewende nicht alleine mit der Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energien gestemmt werden kann. Die aktuelle Diskussion über die Strompreisbremse und die Umfragewerte bezüglich der Energiewende (viele finden es gut, wenige wollen mehr bezahlen) machen einmal mehr deutlich, dass wir beim Energieverbrauch deutlich effizienter werden müssen.

Neben Energiesparlampen, zunehmendem Einsatz von LED Technik, Haus-Umpuschelung und KfW-Programmen ist eine der Antworten die Smart-Meter-Technologie. Diese soll dafür sorgen, dass wir Verbraucher den Strom dann verbrauchen, wenn genug da ist und weniger, wenn er aufwendig erzeugt werden muss. Im Prinzip ist das eine tolle Idee. Die Waschmaschine soll laufen, wenn Windkrafträder und Solarzellen unsere Netze mit Elektronen (eigentlich Löchern) fluten.

Was mich stört ist der Umsetzungsansatz.

Der Plan ist, mit sogenannten Smart-Metern den Stromverbrauch zu jeder Sekunde genau zu messen, um variable Strompreise zu ermöglichen. Signale sollen dann der Waschmaschine sagen “Jetzt wäre eine gute Zeit, mal anzuspringen”.

Der Nachteil dieses Vorgehens ist, dass mein Stromversorger nicht nur mein Haus steuert, sondern auch genau weiss, was in meinen vier Wänden passiert: Versuche zeigen, dass anhand des Stromverbrauchs recht gut ermittelt werden kann, ob ich gerade Musikantenstadel oder die Politik-Sendung im Fernsehen verfolge. Ob ich während der Werbepause auf die Toilette gehe, oder diese ausblende und den Film stattdessen anhalte. Wann ich in’s Bett gehe und wann ich aufstehe. Ob ich heiss dusche oder oft bade. Wann jemand zu hause ist und wann nicht.

Neee, Kinder. So will ich das nicht.

Was ist die Alternative?

Nun, grob gesprochen habe ich folgende Idee: Gaaaaanz früher gab es mal Stromzähler, in die man eine Münze einwerfen musste, damit sie Strom durch liessen. So ähnlich kann das auch heute gemacht werden, nur dass es eben keine Münzen sind, sondern eine digitale Währung ähnlich BitCoins. In meiner Vorstellung enthalten diese “Token” ein Strom-Bezugsrecht.

“Gutschein über 1 KWh in der Zeit vom 4.9.2013 11:30 bis 12:30 von SolarStromXYZ”

Diese Token könnte ich mir klassisch (anonym) im Internetz kaufen, oder meine Waschmaschine macht das bei der Token-Börse meines Vertrauens, wenn ich den Start-Knopf drücke — basierend auf z.B. meinen Wünschen, dass die Kilowattstunde nicht mehr als 20 ct kosten soll, aber die Wäsche spätestens morgen früh um 08:00 Uhr fertig sein soll, auch wenn es teurer ist.

Der intelligente Stromzähler, in den ich dann das Token “einwerfe” (z.B. über die eh vorhandene Stromzufuhrleitung) leitet das dann an meinen Stromnetzbetreiber weiter — nachdem es “entwertet” wurde, d.h. die Information, wieviel nun auf diesem Token abgerechnet werden soll. Dieser gibt die gesammelten Token dann an die jeweiligen Strom-Produzenten, um abzurechnen.

Mein Stromnetzbetreiber muss nun nicht mehr wissen, wieviel Strom ich wann genau verbraucht habe, er muss nur seinem eigenen Stromzähler vertrauen, dass der die Tokens richtig belastet.

Der Stromnetzbetreiber weiss, wer ich bin, denn er brauchte ja eh die Adresse, um ein Kabel zu legen. Er muss nicht wissen, wieviel Strom ich insgesamt verbrauche, denn solange sein Stromzähler die Token richtig entwertet, ist es unerheblich, ob ich 1,5 kWh für 20 ct oder 1 kWh für 30 ct verbraucht habe. Er muss nicht in die Token reinschauen, um sie abzurechnen.

Mein Stromlieferant weiss zwar, wieviel Strom verbraucht wurde, aber nicht, wer ich bin, sofern ich anonym kaufe.

Wie wird verhindert, dass Token mehrfach benutzt werden? Also z.B. ich eine Kopie meines Token an alle meine Freunde verschicke und alle Waschmaschinen pünktlich um 11:30 los laufen?

Erstmal nicht. Aber wenn die Token dann von den Netzbetreibern an die Stromerzeuger weiter gegeben werden, können die natürlich feststellen, dass ein Token mehrfach eingereicht wurde. In diesem Fall verweigern sie die Zahlung an den Netzbetreiber, der dann mir einfach den Gegenwert des Tokens mit einem “Straffaktor” in Rechnung stellen kann. Das wirkt doppelt. Zum Einen werde ich einen Teufel tun mein Token weiterzugeben — zum Anderen auch kein “geschenktes” Token annehmen, denn es ist ja klar, dass mich das am Ende mehr kostet.

Das System hat noch ein paar Nebeneffekte, die auf die “Liberalisierung des Strommarktes” einzahlen:

Da ich die Stromerzeuger mischen kann — ich brauche ja keinen umfangreichen Stromliefervertrag mehr, sondern nur noch einen “kleinen” in dem Token verbrieften “Vertrag”, ist der Wechsel des Stromanbieters nicht mehr aufwendig — was immerhin heute dazu führt, dass ein großer Teil der Stromkunden noch bei ihrem lokalen Versorger sind.

Tokenproduzenten konkurrieren gegeneinander. Auf kleinster Ebene. Die vom EEG erzeugte Marktverzerrung durch garantierte Abnahme wird beseitigt — ich muss mir als Stromproduzent halt Gedanken machen, ob ich lieber eine Solarzelle auf’s Dach schnalle, oder ein Wasserrad in meinen Bach hänge.

Falls es politisch opportun erscheint, doch eine bestimmte Technologie zu fördern (weil z.B. der Standort Deutschland als Technologie-Vorreiter in der Mini-Wasserkraftwerk-Technologie gefördert werden soll) kann der Staat das immer noch tun, indem er direkt subventioniert oder sich bereit erklärt, Token aufzukaufen oder einzeln zu subventionieren.

Da jeder Stromproduzent seinen Strom selbst vermarkten kann (so wie ein Hofladen) wird die Macht der Stromproduzenten gestärkt. Genauso die der Konsumenten. Ich kann als Konsument z.B. entscheiden, ob ich lieber den Strom aus der Biogasanlage von Bauer Jupp aus dem Dorf für 22 ct kaufe oder den Demeter-Biostrom für 20ct (wo ich zwar weiss, dass er ökologisch ist, aber nicht, wo er her kommt), oder den aus tschechischen Atomkraftwerken importiert vom großen Konzern.

Die Gestaltung des Token-Inhalts kann sehr unterschiedlich sein. Z.B. eben die zeitlich begrenzten, vom Volumen festen Token, genauso aber z.B. ein Grundversorgungs-Token mit Gültigkeit 1 Monat und fixem Preis. Oder ein Grundversorgungs-Token mit variablem Preis abängig von der Uhrzeit. Oder, oder…

Man muss sich nur auf die Parameter einigen, damit die Stromzähler in der Lage sind, zu entscheiden, welches Token belastet wird und ob es belastbar ist.

Auch kann z.B. vereinbart werden, wie bei Token einer festen Kapazität eventuell übrig bleibende Kapazität (wenn die Waschmaschine halt nur 0,8 kWh verbraucht hat) behandelt wird. Verfällt sie oder wird sie über meinen Netzbetreiber rückvergütet?

Reguliert gehört der Markt auch. Es muss verhindert werden, dass jemand einfach alle Token für den 24.12. 18:00 Uhr aufkauft und dann die elektrischen Christbaumkerzen nur gegen horrende Preise leuchten. Aber da sind Mechanismen bekannt, wie man mit solchen Gefahren umgeht, sollten sie eintreten.

Wie könnte man ein solches System einführen gegen den Widerstand der Quasi-Monopolisten?

Stromzähler sind normiert. Solange die Norm eingehalten wird, ist der Hersteller unbedeutend. Da die Clearing-Stelle für die Token unabhängig vom Netzbetreiber sein kann, kann man eine Firma gründen, die diese Token abrechnet. Das läuft quasi genau so wie bisher mit anderen Stromlieferanten. Ob ich als Clearing-Stelle den Strom selber produziere oder ihn einkaufe, ist für das System irrelevant. (Entsprechende behördliche Genehmigungen vorausgesetzt)

Der Spezialzähler sieht also für den Netzbetreiber wie ein normaler dummer Zähler aus. Er holt sich den “Strom”, der verbraucht wird von der Clearing-Firma “wieder”. Diese wiederum holt sich vom Zähler die Token ab und verrechnet sie gegenüber den Stromproduzenten. Wir sind also gar nicht auf die Kooperation der Konzerne angewiesen, sofern sie unsere Token-Zähler akzeptieren (setzt ein Mess- und Eichprotokoll und eine Typprüfung gegen die Normen voraus).

Eine solche Clearing-Stelle könnte eine kommerzielle Firma sein, aber auch eine Genossenschaft z.B. einiger Energie-Produzenten und/oder Verbraucher).

Erstmal nur so ein Gedanke, ich würde mich über Widerspruch, konstruktive Anmerkungen etc. – aber auch über Zustimmung – freuen :-)

tl;dr;

Der Energieverbrauch muss dem Energie-Angebot besser angepasst werden. Aber bitte ohne Konzerne, die in mein Haus gucken können.

/tl;/dr;

 

 

 

Wir sind gekommen, um Politik zu machen

In einer Klausurtagung am 20. und 21.7.2013 traf sich der Bundesvorstand in Köln, um über Dinge ™ zu sprechen.

Ich bin durchaus der Meinung, dass ein Team sich auch mal unter Ausschluss der Öffentlichkeit treffen muss, um sich selbst zu organisieren und auch, um sich eine Meinung zu strittigen Themen zu bilden, denn ein Team sollte möglichst geschlossen auftreten.

Unzufrieden bin ich allerdings mit einer Richtungsentscheidung (so sehe ich es jedenfalls), die die Themenbeauftragten betrifft (Ich bin selbst keiner).

Diese werden quasi abgeschafft, denn die “Ausrichtung nach innen” erscheint mir eine Dopplung der Funktion der AGen, sind diese doch dazu da, die Meinungsbildung innerhalb der Partei zu befördern.

Ich habe das Gefühl, unsere Partei beschäftigt sich genügend mit “innen”. Eher zu viel, denn ich höre an Infoständen von durchaus informierten Bürgern, dass die Piraten sich ja eh hauptsächich mit sich selbst beschäftigen.

Stattdessen scheinen wir – wir am Beispiel PRISM sehr deutlich zu sehen – Schwierigkeiten zu haben, unsere Positionen nach “aussen” zu verdeutlichen.

Wer soll das denn für all die verschiedenen Politikfelder tun? Der BuVO? Die “Listenkandidaten auf Spitzen-Plätzen”?

Nein, das ist nicht mein Verständnis von inhaltlicher Politik.

Der BuVO darf nach meiner Meinung gerne in Talk-Shows auftreten. Ich habe gar nichts dagegen, wenn unserer Partei “Gesichter” gegeben werden – aber er sollte nicht Politik machen, sondern hauptsächlich verwalten und ein wenig die innerparteiliche Meinung nach aussen tragen.

Auch die Listenkandidaten dürfen gerne sichtbar sein, aber auch sie sollen die innerparteiliche Meinung nach aussen tragen.

Unter den Listenkandidaten und auch im Vorstand haben wir durchaus sehr fähige Fachpolitiker, die nach meiner Meinung gerne auch “Sprecher zum Thema XY” sein dürfen – aber in einer Doppelrolle.

Primär sollte ein von der fachpolitischen Gruppe (meist AG) der Partei legitimierter Sprecher (oder Themenbeauftragter) das tun. Die Vorstände haben hier meiner Meinung nach nur ein Veto-Recht, falls sie der Meinung sind, eine einzelne Benennung könne zum Schaden der Partei sein – aber eben nicht das Recht, die Personen ohne Rücksprache mit den fachpolitischen Gruppen – quasi per Order-di-Mufti – selbst einzusetzen.

Die Entscheidung, die am Wochenende getroffen wurde, demotiviert einige bislang sehr aktive Piraten komplett.Lieber BuVo, wollt ihr alles alleine machen?

Forderung:

  1. Vorstände sollen sich aus der Politik heraushalten – als Organ. Jeder einzelne darf gerne Politik in seinem Lieblingsbereich machen.
  2. Die fachpolitischen Gruppen machen Politik und benennen einen (oder mehrere) Sprecher, die diese Politik nach aussen (und von mir aus auch nach innen) vertreten, befördern und dem Themenfeld ein Gesicht geben.
  3. Zum nächsten BPT werden Anträge eingebracht (ich bin da gerne mit Arbeit dabei), die eine entsprechende Struktur legitimieren. Inklusive Veto-Recht für Vorstände und Verfahren, den Sprechern das Vertrauen zu entziehen.

Bei Verwaltung können wir gerne hierarchisch aufgestellt sein – bei politischer Meinungsbildung lehne ich das ab.

 

 

Günter Heiß wird neuer Bundeskanzler

Auch diese ist eine Dystopie… Sie soll verdeutlichen, dass Internet-Überwachung uns alle angeht. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Personen und Begebenheiten sind rein zufällig.

(mg/00) Überraschend kam der Rücktritt von Angela Merkel (58), den sie gestern Abend um 20:00 Uhr in einer Sondersendung der ARD ankündigte. Nicht nur die Zuschauer vor dem Fernseher, die eigentlich die Tagesschau erwarteten, wunderten sich. Nein, auch den Spitzen der anderen Parteien schien das Ansinnen der langjährigen Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden erst kurz vorher bekannt gemacht worden zu sein.

Nebulös auch die Begründung der Kanzlerin: Sie wolle mehr Zeit mit Ihrer Katze “Fergie” (3) verbringen. Einen Tag vorher hatte sie noch verkündet, die Freundschaft mit den USA sei stark gefährdet und Massnahmen angekündigt. Grund ist die unlängst bekannt gewordene Überwachung aller Deutschen.

Der bislang eher unbekannte Günter Heiß (61, CDU), einen Abteilungsleiter aus dem Kanzleramt, stellte die Exkanzlerin als Nachfolger auch gleich vor. Aus CDU-Präsidiumskreisen war zu vernehmen, dass diese Personalentscheidung einstimmig wenige Stunden vor dem Fernsehauftritt der Kanzlerin gefallen sei.

Heiß, bislang Geheimdienst-Koordinator, begründete seine Wahl wie folgt: “In Zeiten der Krise braucht das Land eine gütige, aber strenge Hand, die es führt.” Er fuhr fort: “Frau Merkel hat dem Land einen großen Dienst erwiesen, nicht nur während ihrer Regierungszeit, sondern auch damit, dass sie rechtzeitig erkannt hat, dass nun ein anderer Stil benötigt wird.”

Heiß bedankte sich bei Keith B. Alexander, Leitender Direktor der NSA, für die freundliche Unterstützung bei der Vorbereitung zur Übernahme des Amtes. “Ohne meine amerikanischen Freunde hätte ich es sehr viel schwerer gehabt, die CDU Führungsspitze zu überzeugen”.

Vom CSU-Vorsitzende Seehofer, der kurz nach der Fernseh-Ansprache gegenüber dem ZDF noch von belastenden Dokumenten gesprochen hatte, die überraschend beim BND aufgetaucht seien, fehlt seither jede Spur. Die Staatskanzlei in München war für einen Kommentar nicht zu sprechen. Staatsminister Thomas Kreuzer sei überraschend verreist, die Geschäfte würden aktuell kommissarisch von Burkhard Körner geleitet, dem Präsidenten des Bayerischen Verfassungsschutz. Soviel teilte man uns schriftlich mit.

SPD verunsichert

Aus dem Präsidium der SPD war zu vernehmen, man wolle sich nicht zu der Angelegenheit äußern, habe aber einen Anruf von Heiß kurz nach der Fernsehansprache erhalten. Man sei sich einig, dass die deutsche Politik nun zusammenhalten müsse, in schweren Zeiten. Die Führung des linken Flügels der SPD, auch bekannt als Seeheimer Kreis, begab sich überraschend noch in der Nacht zu einer Klausur-Tagung in die Schweiz.

Piraten haben es mal wieder kommen sehen

Die Parallelen zu anderen “lupenreinen Demokratien” sind unverkennbar. Wladimir Putin, Russlands langjähriger Präsident/Ministerpräsident, habe den Karriere Sprung ja auch vom KGB in den Chefsessel geschafft — es sei alles eine Frage, Zugriff auf die richtigen Informationen über die richtigen Personen zur richtigen Zeit zu haben.

 

Bald noch weniger Verkehrsunfälle?

Das folgende ist eine Dystopie — auch wenn es im Stile eines Artikels daher kommt. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Personen und Begebenheiten sind rein zufällig.

Nach unbestätigten Gerüchten bereitet eine Kommission im Verkehrsministerium einen Gesetzesentwurf zur Verkehrssicherheit vor.
Minister Peter Ramsauer (CSU), bekannt als Freund der PKW-Maut, habe das Programm initiiert.

Zwar ist die Anzahl der Verkehrstoten im Jahresvergleich erneut gesunken: Im ersten Quartal 2013 waren es fast 20% weniger als im Vergleichsquartal 2012, doch “jeder Tote ist einer zuviel”, so wird Ramsauer (59) zitiert. Er werde den “Kampf gegen den Strassen-Terror” aufnehmen.

Mit der PKW-Maut, die die Nachrüstung mit einer OBU (On-Board-Unit) aller Fahrzeuge bis 2018 vorsieht, soll auch der Fahrer identifiziert und die Fahrdaten an eine neu zu schaffende Abteilung beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg übermittelt werden.

Ausgewertet werden sollen ausschliesslich die Datensätze von Fahrzeugen in der Nähe von Unfallorten und von notorischen Zu-Schnell-Fahrern, auch eine Weitergabe an die Strassenverkehrsbehörden befreundeter Staaten sei nicht in Planung.
Aus informierten Kreisen wurde vehement bestritten, dass damit eine lückenlose Überwachung geplant sei. Es gehe schliesslich um tausende Tote jedes Jahr, da müsse der Bürger schon auf ein wenig Privatsphäre verzichten. Darüber hinaus helfe das auch im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, da anhand des Bewegungsbildes der Fahrzeuge unlautere Absichten schnell erkennbar würden.

Proteste hört man bereits aus dem Lager der KFZ-Vermieter. Wer den zusätzlichen Aufwand beim Anlernen der OBU für den Fahrzeugmieter zahlen solle, sei noch unklar.
Applaus war dagegen vom Bundesverband der Fahrzeugversicherer zu vernehmen, die nun die Möglichkeit sehen, den Fahrer einfacher zur Mithaftung bei Verkehrsunfällen zu überführen.

Städetag erfreut

Der Deutsche Städtetag hat eine Mitarbeitsmöglichkeit an dem Gesetzesentwurf gefordert, da die neuen Möglichkeiten die Identifizierung von Tätern erleichtert, die gegen die StVO verstossen, indem sie zum Beispiel im Halteverbot halten — hier sähe man neue Chancen, die klammen Kommunalfinanzen zu entlasten. Geschäftsführer Articus lies vernehmen, er fordere eine Einsicht in die Daten auch schon beim Verdacht auf eine Ordnungswiedrigkeit.

SPD und FDP begrüßten den Vorschlag, dem verkehrspolitischen Sprecher der Grünen geht es allerdings nicht weit genug: “Es muss die Möglichkeit geben, auch gezielt die Geschwindigkeit zu begrenzen. Ein Fahrzeug mit OBU sollte in einer 30er Zone erst gar nicht schneller fahren können”.

Piraten nörgeln (mal wieder)

Alleine die Piratenpartei übersieht die mannigfaltigen Vorteile und deutet nur auf die Gefahren hin:
“Nicht nur, dass die Geheimdienste unseren Internet-Verkehr belauschen, nun will das Verkehrsministerium auch noch unsere Bewegungen kontrollieren”.
Dabei übersieht der Sprecher der Piraten, dass die Bewegungsprofile ja längst von den in die Fahrzeuge eingebauten oder mitgeführten Mobilfunk-Geräte erhoben werden.

Hexacopter – Konstruktion der Motorträger

Bei der Konstruktion der Motorträger bin ich vielen Irrwegen gefolgt.

Die Anforderungen sind:

  • Sie sollen verschiedene Motortypen tragen können.
  • Sie sollen justierbar sein, damit eine Verdrehung im Winkel (Kopter “zieht” oder “dreht”) nicht nur durch die Feinjustierung der Drehzahl korrigierbar ist.
  • Sie sollen einfach abnehmbar sein.
  • Sie sollen stabil mit den Auslegern verbunden sein.

Einige Konstruktionen, die man so bei den fertigen Koptern bzw. Bausätzen sieht, machen im DIY Bau eher Probleme. So glaube ich nicht, genau genug Bohren zu können, um den Motor-Träger mit dem Ausleger-Rohr direkt zu verschrauben. 2..3° machen da ja schon einen Unterschied.

Aus diesem Grund – und weil man sie dann nicht mehr leicht abnehmen kann, fällt verkleben auch aus.

Andere Konstruktionen aus dem Bausatz-Angebot klemmen die Träger auf die Rohre. Das sehe ich als sinnvollen Ansatz. Als ich dann begann, so etwas nachzukonstruieren – meine Motorträger sollen ja aus CFK gebaut werden – wurde das recht schnell kleinteilig. Ich hätte 18 Einzelteile mal 6 Ausleger = 108 kleine Teile mit recht hoher Genauigkeit flexen, fräsen, feilen müssen. Doof das.

Anfangs dacht ich in meiner Naivität ja noch, das könne man schön auf dem Lasercutter in der Dingfabrik machen – die Jungs da meinten aber, CFK sei noch nicht erfolgreich gecuttet worden, also habe ich das verworfen.

Bei der Suche nach Rohrklemmen bzw. Rohrschellen traf ich dann nach vielen eher für die Sanitärtechnik ausgelegten, komischen Dingen auf Ermeto Rohrschellen aus Polypropylen (PP). Die sind zwar nicht aus CFK, aber man kann ja nicht so fundamentalistisch denken.

Üblicherweise werden diese zum Montieren von Hochdruckleitungen in der Automatisierungstechnik eingesetzt. Sie sind preiswert und auch vom Gewicht her ok.

Basierend darauf habe ich dann den Motorträger auf zwei CFK-Platten (eine oben, eine unten) so konstruiert:

In meinem jugendlichen Leichtsinn bestellte ich dann M6x50 Schrauben aus Stahl, um die Rohrschellen an die CFK-Platten zu tackern. Nicht gedacht hatte ich an das Gewicht… die 24 Schrauben mit Muttern bringen alleine ca. 400g auf die Wage.

CFK Schauben sind irgendwie selten und wenn man welche findet, schweineteuer (so ca. 5 EUR pro Schraube). Also nehme ich nun Polyamid (Nylon) und schaue, ob das funktioniert. Vielleicht sollte ich später mal versuchen, aus einer 10mm CFK Stange Schrauben zu drehen… kann man ja immer noch mal machen.

Jedenfalls habe ich die Platten (erstmal einen Satz, um die Konstruktion zu “prüfen”) wieder auf Papier ausgedruckt, mit Sprühkleber eingedeckt, auf die CFK-Platte geklebt und mit dem Dremel ausgeschnitten und gefräst:

Da fehlen noch die Löcher für die M6 Schrauben, weil mein 6mm Bohrer nicht in den Dremel passt.

Nun habe ich die Löcher geboht (4mm) und mit meinen neuen Diamant-Fräsern – die gehen wie Butter durch das CFK – auf 6mm geweitet.

… und zusammengeschraubt:

Nun, ob das stylish aussieht, da kann man sich drüber streiten. Aber das war nie das Ziel.

Der Motor ist ein Aussenläufer, so wie ich ihn montiert habe, dreht sich das Motor-Gehäuse (der schwarze Teil) mit dem Propeller.

Durch das CFK-Rohr laufen dann später die Anschlusskabel bis zur Centerplate, wo die Regler ihren Platz finden sollen.

Bislang macht das ganze einen recht stabilen Eindruck. Mit Motor (67g) wiegt ein Ausleger nun 173g, akzeptabel.

Wie man auf den Bildern sieht, sind meine M3 Schrauben zu kurz. M3x50 sind bestellt…

Ich hab jetzt mit einem zweiten Satz begonnen und zum Trennen Diamant-Trennscheiben aus der Dentaltechnik verwendet. Das geht richtig gut und der Materialverlust ist viel kleiner.

Dann habe ich noch die Löcher in die beiden Centerplates gebohrt. Bohren in CFK ist nicht so einfach. Mit der Makita kam ich nicht weit, weil die Drehzahl zu gering ist. Ist halt was für Beton… also mit dem Dremel 4mm vorgebohrt und den Rest mit dem Fräskopf erweitert.

Das sieht nun so aus:

Auf der Centerplate-Seite verwende ich die gleichen Rohrklemmen wir auf der Motor-Träger-Seite:

und

sowie

Bald habt Ihr eine gute Übersicht, wie es bei uns im Wohnzimmer und der Küche aussieht….

Um weiter zu machen, fehlt mir nun noch ein Rohr. Ich hatte nur eines bestellt, weil ich nicht einschätzen konnte, ob das von der Stailität so passt. Macht aber einen guten Eindruck. 1.500 mm Rohr – ein Ausleger ist 50 cm lang in 16x14mm kostet im Carbon-Shop 20,90 EUR, also überschaubar. Daher kommen auch die Platten.

Naja, wenn ich nachher alle Sachen zusammenrechne, die ich für das Kopter-Projekt angeschafft habe, wird es wohl doch in die Größenordnung eines Rahmen-Bausatz kommen…

Mehr demnächst.

Hexacopter — Wtf?

Mein neues Projekt ist — tada — einen Hexacopter bauen.

Was ist denn das?

Ein Hexa-(griech. für 6)-copter ist ein Hubschrauber mit 6 Rotoren. Für einen Hexa- statt einem Quadro- oder Octo- Copter habe ich mich entschieden, weil… keine Ahnung. 4 ist mir zu wenig und 8 zu viel.

Ziel ist es, damit später mal meine GoPro in die Lüfte zu erheben, um faszinierende, beeindruckende Luftaufnahmen von langweiligen Dingen (z.B. Kühe) zu machen.

Und weil mir die Bausätze zu teuer sind (letztendlich ist es ein Spass-Projekt) hab ich beschlossen, alles selber zu bauen, was ich selbst bauen kann. Die Steuerung soll mit Ardunio erfolgen, weil ich da schon was Ahnung von hab. Ich will auch keine fertige Arducopter-Platine kaufen, weil ich die für recht teuer halte… (http://code.google.com/p/arducopter/). Einen Ardunio hab ich und die Sensoren werd’ ich doch wohl selbst gelötet bekommen…

Als Fernsteuerung habe ich mich für die Turnigy9XR entschieden. Das ist zwar keine High-End-State-Of-The-Art Fernsteuerung, aber sie ist Atmel basiert, also kann ich auch die selbst pimpen. Ausserdem ist die mit knapp 115,00 EUR inkl Akku und Transceiver für die 9 Kanäle konkurrenzlos billig. Blöd ist nur, dass die Lieferung bis zu 45 Tage dauert, von Hobby King (http://www.hobbyking.com) aus den USA. Mal schaun, was ankommt…

Material Fernsteuerung:

  • 1x #9171000184/31544 Turnigy 9XR Transmitter Mode 2 (No Module) = $50.22
  • 1x #DJT/14355 FrSky DF 2.4Ghz Combo Pack for JR w/ Module & RX = $49.29
  • 1x #ZIP25003S3C/6955 ZIPPY Flightmax 2500mAh Transmitter Pack (Futaba/JR) = $14.99

Ich werde hier in den nächsten Wochen von meinen Erfolgen und Fehlschlägen berichten.

Hexacopter — Centerplate aus CFK bauen oder: Keine Angst vor Kohlefaser.

Ich will ja den Hexacopter nicht nur, weil ich damit fliegen möchte, sondern auch, um etwas zum Basteln zu haben. Und wenn, dann richtig. Also muss es schon CFK (Carbon-Faser-Komponent-Werkstoff) sein, sozusagen die Königsklasse.

CFK ist deshalb top, weil es beim Verhältnis von Gewicht zu Steifigkeit so ziemlich alle anderen Materialien schlägt. Zweite Wahl wäre GFK gewesen (Glasfaser-Komponent-Werkstoff), der reicht aber nicht heran…

CFK wird hergestellt, indem man Matten von Kohlefasern mit Epoxid-Hartz verklebt. (GFK entsprechend mit Glasfaser-Matten.)

Als ich dann nach einem Bausatz mit feritgen Teilen surfte, musste ich schnell feststellen, dass mein Budget schon heftig strapaziert würde. Zudem fehlte mir ein wenig die Flexibilität bei der Gestaltung und der Auswahl der anderen Komponenten. Ausserdem will ich ja basteln.

Glücklicherweise wird das Zeugs auch roh angeboten. Zum Beispiel auf ebay. Dort habe ich mir dann 2 CFK-Platten in Mass 370 x 170 mm in der Stärke 1,5 mm “sofort-gekauft” für 16,90 EUR das Stück. Da bekomm ich sowohl die Center-Plates als auch die Motorträger raus geschnitzt. Der Verkäufer ist übrigens nicht nur nett, sondern denkt auch mit. Als die CFK-Rohre in der von mir nachgefragten Stärke nicht verfügbar waren, hat er nach meiner Anwendung gefragt und eine alternative Stärke empfohlen — mal sehen, ob die reicht :-)

Zum Vergleich: Centerplates aus CFK gibt’s z.B. hier für 45,00 EUR pro Stück. Man braucht zwei.

Angst hatte ich aber bei der Bearbeitung. Da steht jede Menge Furchterregendes darüber im Netz, wie schwierig das sei. Und ich hab doch nur einen Dremel…. aber mehr als schiefgehen konnte es ja nicht, also hab ich einfach mal losgelegt.

Meine Centerplates sollen rund und maximal gross sein, also 170 mm, denn so breit sind meine Roh-Platten. Ich habe mir einen entsprechenden Kreis ausgedruckt und das Papier nach dem Ausschneiden mit Uhu Sprühkleber 1-2-3 besprüht. Der heisst 1-2-3, weil der je nach Abtrockenzeit entweder fest hält, oder korrigierbar-fest, oder mehr oder weniger wieder abziehbar ist. Also habe ich ihn nach Anweisung etwa 30min trocknen lassen. Das hat nicht so ganz funktioniert, weil Papierreste auf den Platten geblieben sind, ich denke aber, dass ich die mit Isopropanol wieder runter bekomme — später mehr.

Dann die eine Trennscheibe auf den Dremel und los. Die erste Platte ging wie Butter. Die Trennscheibe ist mir dann irgendwann beim Hinlegen des Dremels gebrochen, also habe ich eine neue aufgezogen.

Scheinbar habe ich Trennscheiben in verschiedenen Dicken, das war mir gar nicht aufgefallen. Bei der zweiten Centerplate habe ich dann die dünnste Scheibe aufgezogen (waren wohl 0,5 mm). Wie man im Video sieht, haben die teilweise nicht lange gehalten. Vor allem, wenn sie verkantet werden, fliegen sie einem um die Ohren.

Als ich dann am Schluss eine andere Stärke (1 mm) aufgezogen hatte, war alles hunky-dory. Das hat super funktioniert.

Wichtig ist die Schutzkleidung.. als hauptsächlich Brille und Atemschutz, weil der Staub ist echt fein und sollte nicht eingeatmet werden… Beim Flexen ist Brille Minimum, mein Stiefgroßvater hat sich mit ner zersprungenen Flexscheibe das halbe Gesicht zersemmelt… selbst die kleinen Dremel-Scheiben sind nicht zu verachten.

Das CFK-Rohr hab ich übrigens mit ner Metallsäge per Hand gut durch bekommen. Achten muss man allerdings auf die letzten Schnitte, damit sich keine Fasern aus dem Verbund lösen — ist mir passiert. Mal schaun, ob ich das gut kleben kann.

Bohren ist tatsächlich etwas problematischer. Ich hab’s mit Standard-Metallbohrern gemacht und die ersten drei Löcher gehen wie Butter, dann werden die Bohrer langsam stumpf.

Fazit: CFK lässt sich prima mit Trennscheiben bearbeiten, sie sollten nur nicht zu dünn sein. Dremel ist ausreichend.

Im Moment warte ich auf Schrauben, dann geht’s weiter.

Material:

  • 2 CFK-Platten 370 x 170 x 1,5 mm
  • 2,5 m CFK Rohr 16 x 14 mm
  • Dremel
  • Trennscheiben
  • Sprühkleber Uhu 1-2-3
  • Papier
  • Schraubzwingen

Der Film zum Buch: http://youtu.be/HoxIhyvenIc

Warum gehen wir für die Netzneutralität auf die Strasse?

Das Internet hat die Gesellschaft revolutioniert. Schon heute geschieht ein Großteil der Kommunikation nur noch online. Und das ist kein Trend, sondern unausweichliche Zukunft.

Heute schon kann die Steuererklärung nur noch online abgegeben werden. Morgen wird Fernsehen und Radio nicht mehr ohne Breitband-Internetanschluss verfügbar sein. Übermorgen wird — wie heute schon in einigen Branchen — Arbeiten ohne Internet nicht mehr möglich sein.
Doch damit die Datenpakete, egal ob Steuererklärung, Blockbuster oder Geschäftskorrespondenz über die Leitung gehen, ist eines unerlässlich: die Netzneutralität.
Denn Netzneutralität bedeutet, dass alle Datenpakete, unabhängig davon, von wem sie an wen versendet werden und was sie beinhalten, gleich behandelt werden.
Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. In Deutschland — im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Staaten, ist die Netzneutralität nicht gesetzlich garantiert. Und das gefährdet unsere Zukunft. Nicht nur meine, sondern auch Deine, selbst wenn Du das Internetz heute noch nur gelegentlich nutzt.
Diese Gesetzeslücke will nun die Deutsche Telekom ausnutzen. Und wenn der Marktführer damit anfängt, ziehen früher oder später die anderen nach. Denn wenn die Netzneutralität nicht beachtet werden muss, eröffnet das zusätzliche Einkommsquellen für die Netzbetreiber. Sie können nämlich für zahlungskräftige Kunden die Überholspur freischalten.
Wie funktioniert das?
Zu erst einmal muss der Netzanbieter die Übertragungskapazität (Bandbreite) zu einem begrenzten Gut machen — das ist die Drosselung. Denn nur wenn gebremst wird, macht die Überholspur Sinn.
Das hat die Telekom seit dem 2. Mai in ihre Verträge geschrieben. Da alle bestehenden Verträge irgendwann auslaufen, wird das etwa bis 2020 alle Telekom-Kunden betreffen.
Dann muss die Telekom nur noch den Firmen, die Angebote über das Internet anbieten, die Überholspur gegen Geld anbieten. Sie nennt das “Managed Service” und kassiert nun an beiden Seiten des Kabels ab.
Zukunft? Nein Gegenwart!
Schon heute macht die Telekom genau das im mobilen Internet. Nach ein paar Mega- oder Gigabyte ist die Flatrate nur noch eine Flachrate — trotzdem kann der Kunde weiterhin Spotify-Radio hören.
Aber Spotify schickt seine Daten auch über das Internet. Wer einen anderen Anbieter bevorzugt, schaut in die Röhre.
Und genau hier ist das Problem. Abschaffen der Netzneutralität macht den Internet-Zugang nicht nur  teurer, sondern auch ärmer, denn der kleine, neue Anbieter von richtig cooler Musik kann sich die Überholspur noch nicht leisten. Der bleibt im Stau stecken und Du als Nutzer kannst nicht mehr frei wählen.
Bei IPTV (Fernsehen über das Internet) ist Entertain, das Telekom-eigene Programm schon heute auf der Überholspur. Die ARD-Mediathek, iTunes, MaxDome oder WatchEver zahlen heute noch nicht, haben aber keine Überlebenschance ohne zu zahlen, wenn die Telekom damit durch kommt.
Aber die Kapazität….
Die Telekom behauptet, das sei nötig, weil die Kapazitäten zu gering seien. Das ist eine dreiste Schutzbehauptung, um das Wort Lüge nicht zu verwenden.
Die Leitung von Dir zum Telekom Verteiler teilst du mit niemandem. Da hat keiner einen Vorteil, wenn Du gedrosselt wirst.
Die Leitung vom Verteiler zum Backbone der Telekom teilst Du mit den anderen, die am Verteiler angeschlossen sind. Aber warum soll das am Monatsanfang (wenn alle noch ungedrosselt surfen) anders sein, als am Monatsende? Wenn die Kapazität da an die Grenzen stösst, dann eben unabhängig vom Tag.
Genauso auf dem Telekom Backbone. Wenn der zu schwach ist, dann kannst Du auch am Monatsanfang nicht full-speed surfen.
Bleibt der Übergabepunkt zu anderen Netzbetreibern, zum Beispiel der DeCIX in Frankfurt. Der hat aber Kapazitäten ohne Ende und wird laufend erweitert. Mal abgesehen davon, dass der am Monatsende auch nicht anders als am Monatsanfang funktioniert.
Große Anbieter, wie die Telekom, zahlen auch keine Roaming-Gebühren, denn sie empfangen viel mehr Daten, als sie senden.
Netzneutralität ist wichtig auch für Dich!
Deshab fordern die Piraten:
An die Telekom:
  • Die Telekom muss komplett von ihren Drosselungs-Plänen abrücken!
An die Regierung und die anderen Parteien
  • Netzneutralität  muss gesetzlich festgeschrieben und durch die Aufsichtsbehörden  durchgesetzt werden. Aufsichtsbehörden müssen dementsprechend auch  finanziell und mit Kompetenzen ausgestattet werden.
  • Der  Zugang zum Internet ist ein Grundrecht. Wie der Zugang zu sauberem  Trinkwasser, Elektrizität und das Recht, öffentliche Infrastruktur nutzen zu können, muss auch der Internetzugang mit ausreichender  Bandbreite gesetzlich verankert werden.
  • Wo Flatrate draufsteht, muss auch Flatrate drinstecken!
  • Dies gilt für alle Internetzugänge, also Festnetz, Mobilfunk, Satellit und zukünfitge Technologien.
Und wenn nicht?
Dann werden wir alle darunter leiden. Nicht kommerzielle Angebote werden zurückgedrängt, Innovationen werden gehemmt, zahlen werden alle.
Selbst wenn es Ausnahmen gibt, z.B. für die Steuererklärung (für die Einkommensteuer der Betriebe ist die komischerweise immer am Ende des Monats fällig) — das kann dann nur durch die sogenannte Deep-Packet-Inspektion reslisiert werden. Dann schaut der Anbieter in die Daten hinein, die übertragen werden. Gerade bei der Steuererklärung ist das ein Horror-Szenario.
Kostenlose Dienste werden zurückgehen — oder nicht mehr nutzbar sein.
Oder sollen wir einfach alle 3 Minuten einen Werbespot einblenden? Man muss ja auch mal auf die Toilette….

Grundeinkommen: Wer soll das bezahlen?

tl;dr;

Wer danach fragt, wie sich das Grundeinkommen jemals finanzieren soll, stellt die falsche Frage.

/tl;/dr;

Der Beitrag von Thomas Straubhaar in der “Welt” hat mich dazu veranlasst, mal ein paar meiner Gedanken zu dem Thema niederzuschreiben.

Ich befinde mich seit ein paar Jahren in einer angenehmen Phase meines Erwerbslebens. Die Firma, die ich vor 16 Jahren gegründet habe, wurde dann doch mal erfolgreich und beschert mir ein gutes Einkommen. Ich befürworte also das BGE nicht, weil ich mir davon einen persönlichen Vorteil erhoffe.

Halt. Doch, ich erwarte einen persönlichen Vorteil — allerdings keinen finanziellen.

Das Glück — nennt es meinetwegen das “Glück des Tüchtigen” — das ich in letzter Zeit hatte, teilen nämlich recht wenige in meinem soziokulturellen Umfeld. Einige in meiner Filterbubble leben von ALG2, andere von Minijobs, ein guter Teil hat einen mehr oder eher weniger sicheren Job, der ausreicht, um die Familie zu ernähren und einzelne stehen noch besser da als ich.

Alle aber haben eines gemeinsam: Eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Angst vor der Zukunft und dem sozialen Abstieg. Beziehungsweise Hoffnungslosigkeit bei denen, die schon ganz unten sind.

Der Voteil, den ich mir — auch persönlich — erhoffe, ist ein System, das diese Angst besiegt.

Aber können wir uns das denn leisten? Wer soll denn das bezahlen?

Bei dieser Frage muss man sich von Begriffen wie Steuer, öffentliche Überschuldung und sogar Geld lösen. Was ich damit meine ist, man solle die Wirtschaft nicht monetär betrachten, sondern nach ihrer Fähigkeit, alle Bürger ausreichend zu versorgen.

Und wenn man das Geld ausblendet, stellt man fest, das wir in einer Überflussgesellschaft leben. Und das weltweit. Es gibt genügend Nahrung, um alle zu versorgen. Es gibt genügend Güter jedweder Art, um alle zu versorgen. Ja, es gibt sogar viel zu viel davon, so dass die Wirtschaft schon seit langem darauf aus ist, neue Bedürfnisse künstlich zu erzeugen und mittels geplanter Obsoleszenz die Maschinen am Laufen hält.

Wir sind eine Wegwerfgesellschaft — und trotzdem müssen viele in dieser Gesellschaft auf vieles verzichten, weil sie es sich nicht leisten können.

Die Arbeit geht uns aus

Die Automatisierung und die Verbesserung des Aufwand-/Ertragsverhältnisses hat schon in vielen Branchen dazu geführt, dass menschliche Arbeit nur noch einen sehr kleinen Teil der Wertschöpfungskette ausmacht. Und gerade die Automatisierung dreht sich von Jahr zu Jahr schneller.

In den 90er Jahren wurden viele Call-Center eingerichtet — viele hunderttausende Arbeitsplätze entstanden neu. Weg von der Industriegesellschaft, hin zur Dienstleistungsgesellschaft war das Credo. Heute werden in den Call-Centern massiv Arbeitsplätze abgebaut, weil die Automatisierung, hier speziell die sprachgesteuerten Telefonsysteme, trotz steigendem Anrufaufkommen viele Fälle ohne menschliche Interaktion selbst erledigen können.

In den letzten etwa 10 Jahren haben alle Unternehmen, vom DAX-Konzern, bis zum Handwerksbetrieb, Geschäftsprozesse ins Internet verlagert. Auch das hat hunderttausende Sachbearbeiter-Arbeitsplätze “vernichtet”.

Und das Rad dreht sich schneller und schneller. Es braucht keinen Propheten, um Beispiele zu erkennen, die uns in nächster Zeit bevorstehen: Der Taxifahrer wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren überflüssig, weil die Autos nicht mehr mit dem Lenkrad, sondern nur noch mit dem Navi gesteuert werden. Der Supermarktkassierer wird aussterben, weil sich die Waren selbst an der Kasse (wir Netzbürger würde Pay-Wall sagen) registrieren. Mit ein wenig Phantasie kommt jeder von euch auf weitere Beispiele.

Selbstverständlich wird es auch in Zukunft weiter Tätigkeiten geben, die nicht, oder erst später automatisiert werden können. Noch ist die Roboter-Technik nicht weit genug fortgeschritten, um Pflegekräfte zu ersetzen. Aber auch hier wird sich der Arbeitsinhalt sehr verändern: Das, was die Pflege körperlich hart macht, wird wegfallen — es geht nach und nach in die soziale Komponente, das Zwischenmenschliche, über — und das werden wir, hoffentlich, auch in Zukunft nicht den Automaten überantworten.

Arbeit ist nicht mehr das zentrale Dogma, das uns ermächtigt, am Ausstoss unserer Volkswirtschaft einen Anteil zu beanspruchen.

Werden wir uns um die verbleibenden Jobs streiten? Werden wir neue Jobs erfinden, um weiterhin “Arbeit für Alle” zu haben? Warum? Keynes würde auf die Idee verfallen, Gräben auszuheben und von anderen wieder zuschütten zu lassen, doch das kann es nicht sein.

Ich glaube, dass in einer Gesellschaft, in der jeder ausreichend versorgt ist um keine Existenzangst haben zu müssen, zu viel besseren Ideen kommt, was “er” beitragen kann, um das Leben noch besser für alle zu machen.

Es ist ein Verteilungsproblem

Das jetzige System führt dazu, dass “die Reichen” über ein Einkommen verfügen, das sie quasi dazu zwingt, zu sparen. Sparen ist ein Euphemismus an dieser Stelle, denn eigentlich wäre es ja ein Verzicht heute, um morgen etwas zu erreichen. Aber ab einer gewissen Grenze bleibt einfach trotz so ziemlich allen sinnvoll zu befriedigenden Bedürfnissen am Monatsende Geld übrig.

Dieses Geld wird “angelegt”, und zwar in einer solchen Größenordnung, dass die Realwirtschaft, also der Teil der Wirtschaft, der etwas produziert, nicht ausreicht, um die Geldmassen aufzunehmen. Das Geld wandert also in die Finanzwirtschaft. Wer Glück — oder Sachverstand — hat, vermehrt es, der Andere verliert einen Teil oder alles. Doch das ist so ziemlich egal, weil in Summe bleiben die Forderungen auf Rückzahlung der “Investments” gleich.

Wenn ich eine Aktie kaufe, und diese verliert an Wert, so ist das Geld nicht verschwunden, sondern bei dem Marktteilnehmer, der mir die Aktie verkauft hat.

Wenn ich in ein Derivat investiere, dessen Wert vollkommen verfällt, so ist das Geld bei dem, der das Derivat ausgegeben hat.

Wenn ich eine Aktie kaufe, die sich im Wert gut entwickelt, so wandert das Geld halt zu mir.

Geld ist aber das falsche Wort, denn es handelt sich um eine Forderung. Diese Forderungen muss irgendwer irgendwann befriedigen, also sofern sie jemals aufgerufen werden. Befriedigen muss sie in der Zukunft am Ende die Volkswirtschaft.

Uns Deutschen geht es ja gerade in der Krise verhältnismäßig gut. Wir steigern den “Volkswohlstand” von Jahr zu Jahr (kann man gut bei der Bundeszentrale für politische Bildung recherchieren), sind immer wieder unter den Exportweltmeistern. Doch gegen wen haben wir diese Forderungen? Einen großen Teil gegenüber anderen Volkswirtschaften, die gerade an der Schwelle zum Kollaps stehen (kumulierter Exportüberschuss). Und einen noch größeren Teil gegen unsere eigene Volkswirtschaft in der Zukunft. Wieviel wir uns von diesen Forderungen am Ende noch kaufen können, ist ungewiss.

Doch der wachsende Anteil der weniger Glücklichen, der prekär Beschäftigten, der ALG2 Empfänger, der Geringverdiener in unserer Gesellschaft, die verzichten heute. Und morgen.

Hätten diese Geld, um es heute auszugeben, würde unsere Wirtschaft ein grandioses Wachstum hinlegen. Wir hätten mehr Nachfrage heute statt morgen. Und morgen wäre weniger Nachfrage aus “alten Forderungen” zu befriedigen, die Wirtschaft würde also auch morgen davon profitieren.

Wohlgemerkt, ich plädiere nicht für ein sozialistisches System, in dem alle gleich sind. Ich plädiere für ein System, in dem die Unterschiede zwischen “unten” und “oben” kleiner sind, weil ich davon überzeugt bin, dass das nicht nur den “unten” zum Vorteil gereicht, sondern auch den “oben” — eine Gesellschaft, in der weniger Menschen um die Existenz kämpfen müssen, in der weniger Menschen das Erreichte verteidigen müssen, ist eine Gesellschaft, in der es sich mehr lohnt, zu leben.

Wir haben die Ressourcen — wir brauchen ein System, das sie besser verteilt: das BGE.